Was bringt uns Europa?

27.02.2010, 11:16 Uhr | Märkische Oderzeitung, Kai-Uwe Krakau

 Panketal (MOZ) Europa ist manchmal fern und doch so nah. Aber was wissen die heutigen Schüler eigentlich über den Lissabon-Vertrag, die Europäische Kommission und den Binnenmarkt? Offenbar recht wenig. Um das zu ändern, tourt der Verein "Bürger Europas" seit anderthalb Jahren durch bundesdeutsche Schulen. Jetzt besuchten die Mitarbeiter die Wilhelm-Conrad-Röntgen-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Zepernick.

Bereits am frühen Morgen waren die Vorsitzende des Europaausschusses im Landtag Brandenburg, Barbara Richstein, und Bürgermeister Rainer Fornell an die Schönerlinder Straße gekommen. Sie diskutierten mit den rund 80 Schülern der 12. Klassen vor allem darüber, was die Europäische Union für die Menschen in Werneuchen, Klosterfelde oder Biesenthal leisten kann.

Anschließend beschäftigten sich die Jugendlichen in drei Gruppen mit dem Thema. Da ging es beispielsweise um die Geschichte, die Funktion und das Wirken der Europäischen Union sowie um deren Zukunft. Darüber hinaus wurde per Computer auch die Europa-Jugendhomepage www.european-online-learning.eu besucht.

"Die Schüler haben viele Fragen gestellt und auch aufmerksam zugehört", resümierte später Heiko Fröhlich vom Verein "Bürger Europas". So wurde die Rolle Griechenlands kritisch hinterfragt, das gegenwärtig vor allem durch einen riesigen Schuldenberg glänzt. "Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass man an Gymnasien mehr über Europa weiß, als an Oberschulen", sagte Fröhlich.

Oberstufenkoordinator Thomas Oppen freute sich über das zusätzliche Angebot des Vereins. "Es ist gut, wenn auch mal Leute von außen das Thema behandeln", so der Pädagoge. Bei seinen Schülern hat er eine "distanzierte Haltung" zu Europa festgestellt. Das Bild sei durchaus noch schief. Viele würden Deutschland nur als Geldgeber sehen. "Die Schüler sind aber interessiert", so Oppen. Wie etwa Sophie Heinrich. "Der Aktionstag hat schon viel gebracht", fand die junge Frau. Vor allem das Gespräch mit Barbara Richstein habe ihr gefallen.