Bürgermeisterwahl 2015: Interview mit Barbara Richstein

17.12.2015, 19:51 Uhr | FALKENSEE.aktuell

Die Bürgermeisterwahl 2015 ist ausgefochten, Heiko Müller (SPD) wurde knapp im Amt bestätigt. Carsten Scheibe von FALKENSEE.aktuell sprach mit der Herausforderin Barbara Richstein über den Wahlkampf und die Aufgaben, die jetzt vor der CDU-Politikerin liegen.

 
Der Wahlkampf ist vorbei, der Bürgermeistersitz geht an die SPD. Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?
 
Barbara Richstein: Ein spannender Wahlkampf liegt hinter mir und mit 411 Stimmen Differenz ist das Ergebnis denkbar knapp ausgefallen. Der Wahlkampf war kräftezehrend, aber auch eine tolle Erfahrung, da ich viele interessante Menschen getroffen, spannende Gespräche geführt und neue Anregungen für meine politische Arbeit bekommen habe.
 
 

Nur 3 Prozent mehr und Sie hätten den Fußball aufgeben müssen. Ist das ein Trost in der Niederlage? 
 
Es war noch knapper. Mir fehlten zum Sieg nur 1,4 %. Aber jeder, der Sport treibt, weiß, in einem Zweikampf gibt es immer einen Verlierer und einen Gewinner.
 Den Vereinsvorsitz des SV Falkensee-Finkenkrug aufzugeben, das wäre mir schwer gefallen. So bin ich froh, dass ich diese schöne Aufgabe weiter machen darf, ebenso wie andere Ehrenämter, beispielsweise als stellvertretende Landesvorsitzende des WEISSEN RINGs.
 
Treten Sie in ein paar Jahren erneut zur Wahl der Bürgermeisterin an?
 
Die nächste Wahl der Bürgermeisterin ist regulär im Jahr 2023. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Havel hinunter und es ist zu früh, sich jetzt schon Gedanken über eine erneute Kandidatur zu machen. Allerdings verstehe ich den großen Zuspruch und die vielfältige Unterstützung, die ich im Wahlkampf erhalten habe, als Auftrag, weiterhin an einem Wechsel zu arbeiten; getreu dem Motto: „Nach der Wahl ist vor der Wahl“. Darüber hinaus darf ich jetzt schon in einer herausgehobenen Stellung als Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung die Geschicke unserer Stadt mit gestalten.
 
Wie gestaltet sich jetzt Ihr politischer Alltag? 

Ich bin weiterhin hauptamtlich als direkt gewählte Abgeordnete im Brandenburger Landtag aktiv. Dort vertrete ich die Interessen meines Wahlkreises, wozu auch Falkensee als größte und wichtigste Stadt gehört. Als Sprecherin für Kommunalpolitik der CDU-Fraktion bearbeite ich alle anstehenden kommunalpolitischen Sachfragen. Dies ist aktuell insbesondere die von der rot-roten Landesregierung geplante und von den Betroffenen stark kritisierte Verwaltungsstrukturreform.
Bei den letzten Kommunalwahlen wurde ich mit dem besten Ergebnis ehrenamtlich sowohl in den Kreistag Havelland als auch in die Stadtverordnetenversammlung Falkensee gewählt.
 So kann ich die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in meinem Wahlkreis auf unterschiedlichen Ebenen vertreten und bin gerne vor Ort unterwegs, um direkt von den Menschen zu hören, wo ihnen der Schuh drückt.
Derzeit stellt uns die aktuelle politische Lage auch in Falkensee vor große Aufgaben. Wir müssen die Flüchtlinge, die zu uns kommen, nicht nur unterbringen und versorgen, sondern vor allen Dingen auch integrieren. An dieser Stelle müssen wir alle zusammenstehen, um diese Situation zu bewältigen.
 
Wird das Hallenbad nun kommen?
 
Die CDU-Fraktion hatte im Mai zusammen mit der FDP-Fraktion und der Fraktion GRÜNE/ABü eine Konzeptstudie zu einem Hallenbad gefordert. Die Mehrheit der Stadtverordneten hat dem zugestimmt und im nächsten Jahr wird untersucht, welche Konzepte für Falkensee machbar sind. Umsetzen muss es dann der gewählte Bürgermeister, den wir an seinem Wahlversprechen messen werden.