Internationaler Gedenk - und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2009

Barbara Richstein fordert eine stärkere Sensibilisierung im Interesse der Opfer und eine Kooperation aller Stellen um Frauen besser zu schützen.

23.11.2009, 16:03 Uhr

Alljährlich findet weltweit am 25. November der von den Vereinten Nationen deklarierte Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt.

Barbara Richstein unterstützt die bundesweite Fahnenaktion von Terre des Femmes" anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Hintergrund des Gedenktages ist die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Schwestern im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo.

Auch bei uns ist Gewalt gegen Frauen leider tagtägliche Realität. Sie zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche und hat verschiedenste Gesichter." so die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Fachbeirats Europa und Internationales des WEISSEN RINGs.

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Ein Rechtsstaat muss seine Bürger vor Straftaten schützen. Deswegen muss jeder Frau ein gesicherter Zugang zu Schutzeinrichtungen gewährt werden. Ich fordere, dass jede Stadt über 25.000 Einwohner eine Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen vorhält." so Richstein. Der Umgang mit weiblichen Gewaltopfern erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Einfühlungsvermögen. Es ist daher unumgänglich, dass Betreuungs- und Beratungsstellen besser koordiniert werden."

 

In Deutschland sind über 90% der Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung weiblich. Die Zahl der Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen sind in Brandenburg von 208 Fällen im Jahr 2007 um 41.1% auf 306 Fälle im Jahr 2008 gestiegen.

Schon im Jahre 2004 wurde die erste repräsentative Studie zur Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland veröffentlicht mit dem Ergebnis, dass 25 % aller in Deutschland lebenden Frauen bereits Formen körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch aktuelle oder ehemalige Beziehungspartner erlebten. Mitbetroffen sind dabei auch immer die Kinder in dieser Misshandlungsbeziehung. Einen Ausweg aus der Gewaltspirale bieten die Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen, die Zuflucht, Schutz und Beratung bieten.

Mit ihren beratenden und begleitenden Angeboten unterstützen sie die Betroffenen, die erlebte Gewalt zu verarbeiten und zeigen ihnen Wege auf, auf denen sie gestärkt zu einem selbstbestimmten Leben ohne Gewalt zurückfinden können.