DÜPOW - Als am Freitagabend die etwas heikle Frage gestellt wurde, wie der Knieper geschmeckt habe, pendelten sich die Antworten zwischen „gut“ und „sehr gut“ ein. Allerdings weiß man dann nie genau, ob nicht auch ein wenig geflunkert wird. Der Tellertest war dann aber eindeutig – blank, beinahe spülmaschinenfein gingen sie zurück in die Küche. Es muss also etwas dran sein, wenn Junge Union und Senioren Union Prignitz seit fünf Jahren zum Knieperkohlessen in den Gasthof Düpow einladen.

Gut gelaunt meinte Gordon Hoffmann, als neuer Kreisvorsitzender habe er in diesem Jahr die Ration gleich verdoppeln lassen. Den Einwand eines Tischnachbars, bei dieser Menge müsse er ja das Wochenende laufend im Wald zubringen, wischte Gordon Hoffmann kurz und schmerzlos mit einer Bemerkung beiseite: „Das mache ich doch auch nicht.“

Gut vorbereitet hatte sich Barbara Richstein, die stellvertretende CDU-Landesvorsitzende, auf ihre Knieperkohl-Premiere in Düpow.

Im Internet hatte sie die entsprechende Fachseite studiert. Ihr Urteil: „Das ist eine ganz leckere Hausmannskost.“ Wie die Marathonläuferin verriet, isst sie sehr gern und viel, doch scharf sollte es vor allem sein. Salz und Pfeffer hat sie gern in Griffweite. Ein ausgesprochenes Lieblingsgericht habe sie eigentlich nicht, sie bevorzuge die Abwechslung. So etwas wie Knieperkohl müsse gepflegt werden, riet Barbara Richstein. Das sei eine regionale Marke und etwas Unverwechselbares.

Zum Verkosten hatte sie ihren Felix mitgebracht. Als gut erzogenes Hündchen wartete er bis zum Ende des Essens, offenbar war er sich sicher, er werde schon nicht vergessen. Barbara Richstein suchte an den Tischen nach kleinen Lungenwurst-Happen.

Zu Beginn des Abends hatte die Medien- und Europapolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion auf ein gemütliches Beisammensein eingestimmt. Von der politischen Front gab es nur Gutes zu berichten: Sieg bei der Bundestagswahl, mehr Brandenburger CDU-Abgeordnete im Bundestag, die Prignitzer CDU nun mit Gordon Hoffmann im Landtag vertreten und schließlich konnte auch Hans Lange die Landratswahl wieder für sich entscheiden. Die jüngste Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel – auch von CDU-Fraktionsvize Saskia Ludwig aus Brandenburg vorgebracht – hält Barbara Richstein für haltlos. Dies sei nicht gut im Land angekommen. Dass sich die Brandenburger CDU nach der Landtagswahl in der Opposition wiederfand, war eher eine Randnotiz. Als der Saal ins Schunkeln geriet, konnte man fast meinen, als Opposition lässt es sich um so ungenierter feiern.