"Ein doppeltes Glück für mich?"

BürgerBus Brieselang begrüßte seinen zehntausendsten Fahrgast

19.07.2009, 13:54 Uhr

BRIESELANG. Astrid Nozewnik war völlig überrascht, als sie am Freitagmorgen am Bahnhof Brieselang einem großen Bahnhof begegnete. Hier wartete eine große Delegation mehr oder weniger prominenter Personen, um sie als zehntasusendsten Fahrgast des BürgerBus Brieselang e.V. (BBB) zu begrüßen.
Infrastrukturstaatsekretär Rainer Bretschneider, der Vorsitzende des BBB-Vereins Günter Lüder, der Vorsitzende des Kreisseniorenrats Kurt Jakob und der Brieselanger Bürgermeister Wilhelm Garn erfreuten Astrid Nozewnik ebenso wie Vizelandrat Roger Lewandowski und die Landagsabgeordnete Barbara Richstein sowie Havelbus-Betriebsleiter Jürgen Henning mit einem ansehnlichen Präsentkorb und einem schmucken Blumenstrauß.

Der Verein hat derzeit 21 ehrenamtliche Fahrer. Einige von ihnen waren mit dabei, um den Jubiläumsfahrgast persönlich zu empfangen. Knapp 41 000 km hat der Bus seit seiner Jungfernfahrt am 10. Dezember 2007 unter dem Motto "Bürger fahren Bürger" bislang zurückgelegt. 3 000 Stunden war er in Brieselang unterwegs. Fast 5 600 Fahrgäste nutzten 2008 den Bürgerbus. Rund 3 700 waren es bereits in diesem Jahr.
"Der Bürgerbus bringt mehr Mobilität", sagte Staatsekretär Bretschneider. Der Bus ergänze das reguläre System des öffentlichen Personennahverkehrs in einer ländlichen Region. "Dank des ehrenamtlichen Engagements und der Unterstützung durch das Land hat sich der Bürgerbus zu einem Erfolgsmodell in Brandenburg entwickelt." Bretschneider äußerte Freude über den Zuspruch, den der Bus in Brieselang finde. Gleichzeitig dankte er den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen im Busverein: "Ohne ihr Engagement geht nichts." Bretschneider schloss mit der Ankündigung: "Für die anstehende Neuanschaffung des Busses finden wir eine vernünftige Lösung".
Astrid Nozewnik war in der Thälmannstraße zugestiegen. Sie war mit dem Bürgerbus zum Bahnhof Brieselang gefahren, um von dort nach Falkensee zu einem Vorstellungstermin zu reisen. "Hätte es den Bürgerbus nicht gegeben, hätte die Bewerberin eine lange Strecke zu Fuß gehen müssen.", sagte Günter Lüder. Von ihm ging seiner Zeit die Idee aus, in Selbsthilfe eine Buslinie zu betreiben. Allerdings musste erst eine Vielzahl von Anträgen gestellt und begründet werden, ehe die gut angenommene, ehrenamtlich gestaltete Linie eröffnet werden konnte. Die Betriebskosten teilen sich heute Landkreis und Land zur Hälfte.
"Es wäre für mich ein doppletes Glück, wenn ich heute auch bei meiner Bewerbung in Falkensee Glück habe.", sagte Astrid Nozewnik, bevor sie losfuhr.