KOMMUNALWAHL: Von Freunden umzingelt | Die havelländischen Christdemokraten eröffnen den Wettbewerb um Stimmen und Mandate

RATHENOW - Mit der CDU Havelland sei es gelungen, die Arbeit im Kreistag im ruhigen Fahrwasser zu erledigen.

04.09.2008, 15:52 Uhr

Der Überzeugung ist Dieter Dombrowski, Vorsitzender der havelländischen Christdemokraten. „Wir haben mit der SPD gut zusammengearbeitet, wir haben uns an der Sache orientiert und an den Aufgaben, die wir uns mit dem Vertrag zur Gründung der Zählgemeinschaft vorgenommen haben.“

Diese Aufgaben sind, so Dombrowski gestern bei einem Treffen der CDU-Spitzenkandidaten im Landkreis zum Auftakt des Kommunalwahlkampfes, „alle vorbildlich erledigt“. Ganz obenan stellte der CDU-Chef die Finanzpolitik: „Weil wir seit dem Jahr 2005 einen ausgeglichenen Haushalt haben, ist es eher möglich, Politik zu gestalten.“

Dombrowski verwies gestern auf verschiedene Investitionsprogramme des Kreises: zur Förderung der touristischen Infrastruktur und das 100-Stellen-Programm sowie das Programm zur Förderung der sozialen Infrastruktur. Dombrowski nannte außerdem wichtige Investitionen, wie der Ausbau von Schloss Ribbeck und die Sanierungsschritte am Paracelsus-Krankenhaus Rathenow der kreiseigenen Havelland Kliniken GmbH.

Unabhängig vom Ausgang der Wahl, die CDU möchte natürlich am 28. September stärkste politische Kraft im Kreistag bleiben, kann sich Dieter Dombrowski durchaus vorstellen, dass die Zählgemeinschaft in der nächsten Arbeitsperiode des Kreistages neu verabredet wird. „Es gibt noch genügend gemeinsame Themen, die sowohl SPD und CDU für wichtig erachten.“

Doch nun ist erst einmal die Zeit der Stimmenwerber. Die CDU hat ihre Vorstellungen in ihrem Wahlprogramm „Zu Hause im Havelland“ niedergeschrieben.

 

 

Der Landkreis Havelland müsse sich finanziell daran beteiligen, das letzte Kitajahr für Kinder beitragsfrei zu stellen. „Da dürfen wir das Land nicht alleine lassen“, so Dombrowski. Viel Arbeit sei auch bei der Bildung neuer Tourismus-Netzwerke notwendig. „Die Zahlen sind bisher eher schlecht“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende. Eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft soll sich um die Ansiedlung von Unternehmen bemühen. Die Bundesgartenschau 2015 sei ein wichtiges Thema für die Arbeitsperiode des Kreistages und ebenso die Struktur der kreiseigenen Unternehmen.

Die Kreistagsarbeit ist aus Sicht von Barbara Richstein (Falkensee) ein Spagat. „Wir müssen es hinbekommen, dass in der größten Stadt des Kreises gute Lebensverhältnisse herrschen und wir müssen es hinbekommen, dass das Leben in ländlichen Regionen weiterhin interessant bleibt.“ Angebote in der Stadt Falkensee müssen so interessant sein, dass davon auch die anderen Gemeinden im so genannten Speckgürtel profitieren. Ein anderes Thema, das für die christdemokratischen Kandidaten aus der Region Falkensee eine wichtige Rolle spielt: die Städte und Gemeinden im Osthavelland müssen mit einer schnellen und regelmäßig fahrenden Schienenverkehrsverbindung an Berlin angeschlossen werden.

Barbara Richstein warnte: „Die S-Bahn ist aus unserer Sicht keine optimale Lösung.“