KYRITZ Der Kyritzer Bürgermeister Hans-Joachim Winter und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Jürgen Freier hatten am Dienstagabend Vertreter von Betrieben und Institutionen, aus der Kommunalpolitik und der Verwaltung sowie Ehrenamtler in die Aula der Profilschule eingeladen. Als Referentin wurde CDU-Landtagsabgeordnete Barbara Richstein begrüßt. Sie ist europapolitische Sprecherin ihrer Fraktion und Mitglied des Ausschusses der Regionen in Brüssel. Der Landkreis war wegen Urlaub, Krankheit und anderer wichtiger Termine nicht vertreten. "Der Landrat wollte nicht die 5. Garnitur schicken", so Winter.
Doch zunächst ergriff Hans-Joachim Winter das Wort. Er ging auf die Bedeutung der Kinder und Jugendlichen für die Gesellschaft ein und übte in dem Zusammenhang Kritik an der Presse wegen angeblich negativer Berichterstattung über die jüngste "48-Wochen-Aktion" der Berlin-Brandenburgischen Landjugend in Kyritz. Außerdem zog Winter eine Bilanz seiner bisherigen vierjährigen Amtszeit. Man habe die zurückgegangenen Zuweisungen durch enorme Einsparungen ausgleichen können. Wenn dem Kreis nicht Gleiches gelinge, müssten schon in ein paar Jahren die Kommunen dessen Defizit tragen. Die Rücklagen der Stadt betrügen rund eine Million Euro. Dazu käme nochmals ein Betrag in Höhe von über einer Million Euro durch Beteiligungen und Aktien. Der Haushalt der Stadt sei 2006 das dritte Mal in Folge ausgeglichen gewesen.
Barbara Richstein sprach anschließend "über Europa aus meiner Sicht". Die Europäische Union habe derzeit 27 Mitgliedsstaaten, die eine Wertegemeinschaft bilden würden. Sie lobte solche Aktionen in der Region wie "Europe in Village" in Gantikow und die Städtepartnerschaft mit Svalöv in Schweden bzw. dem polnischen Walcz und sagte, dass Brandenburg im Vorjahr Waren im Wert von 5,9 Milliarden Euro in die EU exportiert habe, davon 15 Prozent nach Polen. Das wirke sich positiv auf die Wirtschaft aus.
Barbara Richstein: "Europa liegt nicht irgendwo in Brüssel, sondern hier. Wir sind Europa."