„Das Land vernachlässigt die Infrastruktur“

(CDU) will sich verstärkt für den Polizeistandort Falkensee einsetzen

06.02.2011, 11:17 Uhr | Die-Mark-Online - Patrik Rachner

Havelland – Falkensees Landtagsabgeordnete Barbara Richstein (CDU) ist mit ihrer parlamentarischen Arbeit in Potsdam zufrieden. Doch auch in ihrem Wahlkreis will die 45-Jährige weiterhin punkten. Welche Kernthemen sie angehen will, hat sie Redakteur Patrik Rachner im Interview verraten.

Frau Richstein, in jüngster Zeit ist es etwas ruhiger um Sie geworden. Woran liegt das? Sind Sie zu sehr mit landespolitischen Aufgaben, die nicht das Havelland betreffen, beschäftigt?

Barbara Richstein: Mein Engagement für das Havelland ist so ungebremst wie in den vergangenen Jahren. Ich bin sehr viel in meinem Wahlkreis unterwegs und kümmere mich um die Belange der Wähler. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass die Opposition offenbar für die Medien nicht so interessant ist wie die Regierung.

Die CDU Brandenburg hat der Landesregierung ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Welche Note geben Sie Ihrer Partei als Oppositionskraft? Was muss besser werden?

Richstein: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Partei und unserer Oppositionsarbeit. Unsere Stärke ist es vor allen Dingen, dass wir mit den beiden anderen Oppositionsfraktionen gut und eng zusammenarbeiten. Nachdem wir in der letzten Zeit zu Recht immer wieder auf die Fehler der Landesregierung hingewiesen haben, werden wir nun verstärkt unsere Standpunkte verdeutlichen und den Wählern unseren Gegenentwurf zu Rot-Rot präsentieren.

Nach Ihrer Niederlage bei der Potsdamer OB-Wahl hatten sie angekündigt, sich wieder verstärkt für Ihren Wahlkreis einsetzen zu wollen. Welche Schwerpunkte wollen Sie nunmehr konkret setzen? Wo sind Ihrer Meinung nach die größten Baustellen in Falkensee und Schönwalde?

Richstein: Die Schwerpunkte liegen nach wie vor auf der Hand. Die Stundenkürzungen an den Schulen müssen zurückgenommen und der Stundenausfall deutlich reduziert werden. Der gesamte Wahlkreis, zu dem natürlich auch Dallgow-Döberitz gehört, darf durch die Polizeireform nicht benachteiligt werden. Falkensee muss Standort der Inspektion werden. Das hierfür erforderliche neue Gebäude ist zeitnah zu bauen. Und die Revierpolizisten müssen bleiben. Ich setze mich dafür ein, dass Falkensee - gerne auch im Verbund mit den anderen beiden Gemeinden - ein Regionaler Wachstumskern wird. Das Land vernachlässigt grob fahrlässig die Infrastruktur. Die Landesstraßen sind zu sanieren und auszubauen, das Radwegenetz zu erweitern, gerade auch in Hinblick auf die Schulwegesicherung.

Die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm wildert derzeit in ihrem Wahlkreis. Die Bündnisgrüne fordert einen Erhalt des Dallgower Offizierscasinos. Welchen Standpunkt vertreten Sie?

Richstein: Ich habe immer die Ziele des Vereins GuK-da, das Casino zu erhalten, unterstützt. Allerdings muss man auch immer sehen, was realisiert werden kann. Leider wurden durch den Teileinsturz Fakten geschaffen. Wenn jetzt Frau Behm aus dem fernen Potsdam für einen bedingungslosen Erhalt plädiert, dann muss sie schon konkrete Pläne für die Umsetzung vorlegen und nicht einfach die Verantwortung auf das Kulturministerium schieben.