Petke für Polizeiinspektion in Falkensee

16.03.2011, 11:48 Uhr | Die-Mark-Online - Ben Vart

Falkensee – Die Reform der Reform mahnte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Sven Petke am Dienstagabend im Falkenseer „Kronprinz“ an. Er wehre sich nicht gegen eine Umstrukturierung der Polizei, sagte der Politiker.

Aber die Reduzierung des Personals von derzeit (noch) 8.900 auf angestrebte 7.000 Mitarbeiter sei ein Fehler. Die CDU sei bereit, den Personalstamm auf 8.000 Mitarbeiter zu verringern. Inzwischen sei auch die Regierungskoalition von SPD und Linken bereit, Teile des von ihrem früheren Innenminister Rainer Speer angeschobenen Reformpakets zu überdenken: „Intern diskutiert die Koalition, ob statt 1.900 nur 1.500 Stellen eingespart werden sollen“, sagte Pettke vor rund zwei Dutzend Besuchern.

Welche Berechtigung habe zum Beispiel eine Autobahnpolizei, wenn sie die Hälfte ihrer Leute abgeben solle, fragte er und gab auch gleich die Antwort: „Dann kann man sie auch gleich einsparen.“

Die Reform sei in einer Zeit entwickelt worden, als die Zahl der Straftaten in Brandenburg sank. Inzwischen steige sie allerdings wieder, auch wenn die Zahl der aufgeklärten Strafen mit rund 110.000 oder 54 Prozent recht hoch sei.

Insgesamt seien im Vorjahr 204.310 Straftaten registriert worden; das entspreche einer Häufigkeitszahl von 8.000. Diese wiederum entspreche zwar dem Bundesdurchschnitt, liege aber deutlich über der von Bayern mit 5.000. Im Land Berlin liegt der Wert bei 14.000. Mit Häufigkeitsziffern werden die Kriminalitätsstatistiken der einzelnen Bundesländer vergleichbar. Sie geben jeweils die Zahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner an.

Die Nähe zu Berlin sei auch die Ursache dafür, dass der Bereich Falkensee und Umgebung ein Kriminalitätsschwerpunkt sei, in dem rund 50 Prozent aller im Havelland festgestellten Straftaten passierten.

Schon aus diesem Grund sei es sinnvoll, eine Polizeiinspektion statt im weniger stark frequentierten Nauen in Falkensee einzurichten. Inspektionen sind Polizeiposten, die 24 Stunden besetzt und erreichbar sind. Wachen dagegen sollen künftig nachts und an den Wochenenden nicht besetzt sein, sieht die Polizeireform vor.

Insgesamt 15 solche Inspektionen soll es in Brandenburg geben - allerdings keine einzige direkt an der etwa 250 Kilometer langen Grenze zu Polen, wo die Kriminalität besonders hoch sei.