SCHÖNEFELD - „Hier am Servicepoint haben wir kein Panzerglas eingebaut“, sagt Schutzbereichsleiter Lars Borchardt, „wir wollten uns nicht hinter einer Scheibe verstecken.“
Kurz darauf erfahren die vier CDU-Landtagsabgeordneten, die gestern die Schönefelder Polizeiwache besuchen, dass es dort bald zwei geländegängige Streifenwagen geben wird. Das hat aber nichts mit der Polizeireform zu tun, um die es in dem Gespräch geht, sondern mit der Flughafen-Baustelle. Auf der ist es mitunter so schlammig, dass Funkwagen schon mal von Bauern mit Traktoren frei geschleppt werden mussten.
Im nördlichsten Zipfel des Landkreises dürften die Besucher nur Gutes über die bevorstehende Umstrukturierung zu hören bekommen haben – ganz anders als bei Abstechern aufs flache Land. „Ein Tankstellenbesitzer in Luckau hat mir sein Leid mit nächtlichen Überfällen geklagt“, berichtet Lakenmacher. „Wenn Lübbens Wache nachts nicht mehr besetzt ist, wird er sich überlegen, ob er schließt.“
Der geplante Personalabbau ist es, der Lakenmacher, Petke, Barbara Richstein und Danny Eichelbaum am meisten stört. 7000 Ordnungshüter seien entschieden zuwenig, 8000 müssten mindestens bleiben, meinen sie.
In Schönefeld aber haben sie endlich einmal Grund zu Lob und Glückwünschen. „Am Flughafen werden wir für die Sicherheit von 3000 schutzwürdigen Personen, Politikern und Diplomaten, zu sorgen und darüber hinaus noch Staatsbesuche zu sichern haben“, rechnet Wachenleiter Nico Neuendorf vor. Die personelle Aufstockung erscheint ihm dafür gerade angemessen.