Rund 125 Starterinnen ziehen beim 9. Potsdamer Frauenlauf voll mit

LEICHTATHLETIK: Das Rosen-Rennen

09.05.2011, 09:43 Uhr | Märkische Allgemeine Zeitung / Ralf Thürsam

Das sah richtig locker und leichtfüßig aus, als Elisabeth Haas beim Frauenlauf, zu dessen neunter Auflage der Potsdamer Laufclub (PLC) am Sonntag wiederum in den Volkspark eingeladen hatte, die Ziellinie überquerte. Über fünf Kilometer, für die zwei Runden durch den Park absolviert werden mussten, benötigte die 25-Jährige 20:01 Minuten und setzte sich damit vor ihrer Berliner Trainingsgefährtin Antje Fiebig (21:08) sowie Angelika Ehebrecht (21:32) vom Gastgeber PLC durch. „Wir haben uns spontan entschieden, hier mitzumachen“, erzählte die schlanke Blondine, die aus Zehlendorf anreiste, bei ihrer gestrigen Frauenlauf-Premiere. „Für mich war es ein Trainingslauf“, erklärte die Medizinstudentin, die nach einer längeren Verletzungsphase an ihrer Form bastelt. „Meine Zeit für die fünf Kilometer steht sonst bei 17:40.“ Lange verschnaufen konnte die Athletin nicht. „Wir steigen noch in den Sattel.“ 80 Kilometer wollte sie runterreißen. Demnächst startet Elisabeth Haas für Schwerin in der zweiten Triathlon- Bundesliga.

Nicht ganz so leicht ging es hingegen für Angelika Ehebrecht. „Rang drei ist in Ordnung. Mir steckt noch der Insellauf in Töplitz in den Knochen.“ Kräftig durchpusten musste auch Sylke Kaden: „Ich bin zum ersten Mal dabei“, so die Potsdamerin, die gleich um die Ecke wohnt. „Nach der Geburt meiner beiden Töchter bin ich seit sechs Jahren nur sehr unregelmäßig zum Laufen gekommen“, erklärte die 32-Jährige, die früher dem Lauftreff angehörte.

Silvia Behrend strahlte trotz der Anstrengung in der sommerlichen Hitze. Sie gehörte neben elf weiteren Läuferinnen zur Starter-Gruppe des PLC. „Wir haben erst im März mit dem Training begonnen“, berichtete die Laufanfängerin. „Alles ist super gelaufen. Auf dem Weg durch den Volkspark hat es aber ziemlich gestaubt. Beim nächsten Frauenlauf würde ich wieder antreten“, versprach die Verwaltungsangestellte. Sonst dreht die 43-Jährige in Neu-Fahrland ihre Runden. Auf jeden Fall ist die Lauflust geweckt. „Ich mache weiter“, so die Sportlerin, die am Sonnabend den Avon-Lauf in Berlin ins Visier genommen hat. „Irgendwann möchte ich die zehn Kilometer angehen.“

Hanna Nagel triumphierte über die 10-km-Distanz. Die in Berlin lebende Bayerin benötigte dafür 42:35 Minuten und verwies Elisa Walter aus Rheinsberg (47:13) und Maria Petersen vom PLC (50:28) auf die Plätze. „Ich hatte Lust zu laufen und habe im Internet mit Potsdam genau das Richtige gefunden. Dass ich gewinne, damit habe ich nicht gerechnet“, freute sich die 22-Jährige, die sich bereits in München und Berlin beim Halbmarathon ausprobierte und sich zur Landschaftsgärtnerin ausbilden lässt. „Frauen trauen sich was“, war Barbara Richstein, einst Justizministerin des Landes, mit Platz vier zufrieden.

Männer waren gestern am Muttertag als Streckenhelfer und Motivatoren zugelassen. Am Zieleinlauf gaben sie den Rosenkavalier – mit einer Blume für die Finisherinnen.