Schönwalde (MZV) Kurz vor der Landtagswahl lud der Seniorenrat Schönwalde alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde zu einem Kandidaten-Check mit vier Bewerbern ein. Etwa 30 Seniorinnen und Senioren fanden sich ein, um die eingeladenen Politiker kennenlernen und ihnen Fragen stellen zu können. Vom Ablauf und vom Ergebnis des Treffens wurden beide Seiten überrascht.
Pünktlich trafen Barbara Richstein (CDU) und Ursula Nonnemacher (Grüne) ein, diese mit der Nachricht, sie habe Norbert Kunz von der Linkspartei nicht mitbringen können. Der Kollege befinde sich in unaufschiebbarer zahnärztlichen Behandlung und müsse sich deshalb leider entschuldigen.Danach wurde bekannt, dass Alexander Lamprecht (SPD) sich leider verspäte. Man fange aber schon mal an, schlug Marianne Fiebich vom Seniorenrat vor. Kaum hatten sich die beiden Kandidatinnen vorgestellt, traf Alexander Lamprecht ein und schloss gleich an.
Dann sahen sich die Politiker drei Leitfragen gegenüber. Die eine: An welchen seniorenpolitischen Vorhaben haben Sie bereits mitgewirkt? Die zweite: Was ist Ihnen dabei gelungen oder nicht gelungen? Die dritte Frage an die Gäste: Welche Vorhaben sollen in den nächsten fünf Jahren unbedingt erreicht werden?
Das war ein viel zu umfangreiches Programm. Nach der Aufwärmphase ging es in großen Sprüngen deshalb gleich zur dritten Fragestellung.
Bezahlbare zumindest barrierearme Wohnungen im Zentrum, bezahlbare Zuzahlungen zu den Arzneimitteln, ambulante Unterstützung, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können, Gehwege für Rollis und Kinderwagen, mehr Pflegekräfte, Männer, die schwergewichtige Pflegebedürftige heben können, Hilfen für pflegende Angehörige, letztendlich Seniorenpolitik als Gesellschaftspolitik (Ursula Nonnemacher), da waren sich Senioren und Politiker, wohl auch Norbert Kunz, einig, dass dies in den kommenden fünf Jahren vorangetrieben werden muss. Konkreter wurde es nicht.
Rauchmelder per Gesetz innerhalb von fünf Jahren?, fragte Moderatorin Barbara Fichtner. "Das halte ich für wahrscheinlich", antwortete Ursula Nonnemacher, obwohl Barbara Richstein und sie das weiter für nicht so wichtig hielten.
Dann schloss Alexander Lamprecht:"Wählen Sie mich, dann bekommen Sie uns drei - ein gutes Team in den Landtag."
Danach bilanzierte Marianne Fiebig, womit auch die Gäste zufrieden waren: "Die meisten Fragen sind beantwortet." Doch schauten dabei Entscheidungshilfen für unentschlossene Wähler heraus? "Nein", so war zu hören, "ich wähle seit 30 Jahren so, wie ich wähle." Und: "Ich war da, um den Politikern die Meinung zu sagen. Deswegen bin ich sehr zufrieden." Und dann: "Ich habe bereits Briefwahl gemacht, es war aber sehr interessant, dabei gewesen zu sein."