Folgart und Richstein vorne

SPD bleibt stärkste Kraft im Havelland

16.09.2014, 14:16 Uhr | Märkische Allgemeine | Oliver Fischer

Die SPD bleibt auch im Havelland stärkste Kraft. Die Favoriten Udo Folgart (SPD) und Barabara Richstein (CDU) gewinnen ihre Wahlkreise bei der Landtagswahl. Christian Görke (Linke) siegte im Westhavelland. 

Havelland. Barbara Richstein (CDU) und Udo Folgart (SPD) haben bei der gestrigen Landtagswahl wie erwartet die Wahlkreise im Osthavelland gewonnen. Christian Görke (Linke) siegte im Westhavelland. Und auch ansonsten blieben die großen Überraschungen aus. Die SPD bleibt zwischen Falkensee und Rathenow stärkste Kraft. Knapp 30 Prozent der Havelländer gaben den Sozialdemokraten ihre Stimme, die CDU liegt mit knapp 27 Prozent auf Platz zwei, dahinter mit 19,5 Prozent die Linken, die allerdings gegenüber der letzten Wahl kräftig verloren.
 
12,3 Prozent der Havelländer wählten die Alternative für Deutschland. Damit liegt die AfD sogar leicht über dem Landesschnitt. In einigen Wahllokalen in Falkensee, Wustermark und Nauen erreichte die AfD mehr als 20 Prozent. In Zeestow lag sie mit 27 Prozent sogar deutlich vorn. 
 
Knappe Entscheidung für Richstein
 
Im Wahlkreis 6 (Falkensee, Dallgow und Schönwalde) lieferten sich die Direktkandidaten Richstein und Alexander Lamprecht (SPD) lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst gegen Ende der Auszählung setzte sich die CDU-Kandidatin ab. Mit 32,5 Prozent verbesserte sie ihr Ergebnis von 2009 noch einmal leicht und gewann damit den Wahlkreis zum dritten Mal infolge. Barbara Richstein: „Ich freue mich sehr. Die Anspannung ist jedes Mal wieder da.“ Ihr Kontrahent Lamprecht wertete sein Ergebnis ebenfalls positiv, obwohl er am Ende deutlich hinter Richtstein landete und auch das Ergebnis von Rainer Speer klar verfehlte, der vor fünf Jahren in diesem Wahlkreis um das Mandat gekämpft hatte. „Ich bin zwar enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, aber wir haben ein respektables Ergebnis erzielt, das uns keiner zugetraut hätte“, so Lamprecht.

Euphorisch zeigte sich dagegen die Grüne Ursula Nonnemacher, die 13,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. "Ein wunderbares Ergebnis. Wir haben schon bei der Kommunalwahl gesehen, dass wir in der Region erfolgreich sind. Das macht mir viel Mut", sagte sie. Ursula Nonnemacher wird im kommenden Landtag sitzen, obwohl sie im Kampf um das Direktmandat nur auf Rang drei landete. Als Spitzenkandidatin der Brandenburger Grünen zieht sie ebenso über die Liste ihrer Partei ein wie der Falkenseer Rainer van Raemdonck über die Liste der AfD.
 
Im Wahlkreis 5 (Nauen, Brieselang, Wustermark, Ketzin und Amt Friesack) steigerte SPD-Mann Udo Folgart sein Ergebnis von vor fünf Jahren noch einmal. Er gewann den Wahlkreis souverän mit 36,5 Prozent. "Das ist ein Vertrauensbeweis meiner Arbeit", sagte Folgart. Enttäuscht zeigte er sich lediglich über die geringe Wahlbeteiligung. Die lag im Wahlkreis 5 bei 42,6 Prozent. Im Wahlkreis 6 waren immerhin 51,9 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. 
 
Enttäuscht von der geringen Wahlbeteiligung
 
CDU-Kandidat Michael Koch freute sich vor allem darüber, dass er die Landesgeschäftsführerin der Linken, Andrea Johlige, hinter sich gelassen hat. Die holte zwar immer noch ein paar Prozent mehr als ihr Parteigenosse Norbert Kunz in Falkensee. Gegenüber 2009 verloren die Linken im Nauener Raum aber rund 9 Prozent. Entsprechend konsterniert gab sich Johlige am Abend. "Es ist nie schön, wenn man verliert", sagte sie. Die Einbußen erklärte sie mit dem generell schwachen Abschneiden ihrer Partei und dem Zuzug, der sich auch in der Nauener Region stärker bemerkbar macht. Bis Redaktionsschluss blieb am Sonntag unklar, ob Andrea Johlige über die Landesliste einzieht.