Kummertagung der Tagesmütter in Falkensee zeigte, wie nötig eine Zusammenarbeit ist
FALKENSEE. Wie schwer es ist, eine große Interessengruppe zu vereinen, zeigte sich bei einer Versammlung von Tagesmüttern am Sonnabend im Falkenseer Rathaussaal. Eingeladen hatte der Verein Kinderbetreuung Havelland, der sich unter Federführung des Wustermarker Ehepaares Angelika und Frank Schaum seit 2005 für die Tagespflege engagiert. Bei der „Kummertagung“ ging es vor allem um die notwendige Vernetzung der Tagesmütter, die bisher als Einzelkämpfer agieren.
Die etwa 40 Betreuerinnen – vorwiegend aus Falkensee – nutzten das Treffen vor allem, um ihre Probleme zu schildern. Diese reichten von der Krankenversicherung bis zur Aufwandsentschädigung, für die der Landkreis aufkommt. Dass sich diese innerhalb des Landes Brandenburg stark unterscheidet, ärgerte die Anwesenden. „Das ist eine große Schweinerei. Dabei geht die Lust an der Arbeit verloren“, sagte eine Tagesmutter, die feststellte, dass ihre Tätigkeit beispielsweise in der Uckermark wesentlich besser bezahlt wird. Die Tagesmütter räumten zudem ein, auch Schichtkinder außerhalb der normalen Bürozeiten und über Nacht betreuen zu wollen. „Zu den aktuellen Konditionen bin ich dazu aber nicht bereit“, sagte eine Frau entschieden.
„Ich bin voll auf Ihrer Seite und finde, dass man dafür finanzielle Anreize schaffen muss“, sagte die Landtags- und Kreistagsabgeordnete Barbara Richstein (CDU) dazu. Deswegen hätte der Landkreis beschlossen, die Aufwandsentschädigung im März 2009 um acht Prozent zu erhöhen. Das müsse aber im Jugendhilfeausschuss noch weiter diskutiert werden.